CITES I (Herkunftsnachweis vom Züchter erforderlich)

Lygodactylus williamsi – Türkisblauer Zwergtaggecko
Allgemeine Informationen
- Wissenschaftlicher Name: Lygodactylus williamsi
- Familie: Gekkonidae (Geckos)
- Verbreitung: Endemisch in Tansania, insbesondere in den Kimboza-Wäldern.
Aussehen
- Größe: 8–10 cm (inkl. Schwanz)
- Färbung:
- Männchen: Intensiv türkisblau mit dunkleren Zeichnungen.
- Weibchen: Grünlich bis braun mit weniger auffälligen Farben.
- Jungtiere: Anfangs unscheinbar gefärbt, entwickeln mit der Zeit ihre endgültige Farbgebung.
- Besonderheit: Sehr kleine, aber leuchtend gefärbte Art mit ausgeprägter Kopfstruktur.
Lebensraum und Verhalten
- Lebensraum:
- Besiedelt feuchte Regenwälder und lebt fast ausschließlich auf Pandanus-Pflanzen.
- Aktivität: Tagaktiv (diurnal)
- Verhalten:
- Sehr agil und flink, klettert an glatten Oberflächen.
- Männchen sind stark territorial und verteidigen ihr Revier aggressiv.
- Bevorzugt die oberen Bereiche von Pflanzen als Rückzugsorte.
Ernährung
- Omnivor
- Lebendfutter:
- Kleine Insekten wie Fruchtfliegen, Springschwänze und Mikroheimchen.
- Größere Tiere nehmen auch Wachsmottenlarven oder kleine Grillen an.
- Pflanzliche Nahrung:
- Süße Früchte wie Mango, Banane oder Papaya.
- Spezielles Geckofutter oder Nektarlösungen.
Fortpflanzung
- Paarung:
- Männchen balzen durch Kopfnicken, Farbintensivierung und Schwanzbewegungen.
- Eiablage:
- Weibchen legen alle 3–4 Wochen 1–2 Eier in geschützten Spalten oder Ritzen.
- Eier sind hartschalig und oft festgeklebt.
- Inkubationszeit:
- 60–90 Tage bei ca. 24–28 °C.
- Jungtiere:
- Miniaturausgaben der Erwachsenen, sehr scheu und empfindlich nach dem Schlupf.
Terrarienhaltung
- Terrarium:
- Mindestgröße: 30 × 30 × 50 cm für ein Paar.
- Hochterrarium bevorzugt, da sie viel klettern.
- Einrichtung:
- Kletteräste, Bambusröhren und lebende Pflanzen (z. B. Bromelien, Farn).
- Mehrere Versteckmöglichkeiten notwendig.
- Temperatur:
- Tagsüber: 26–30 °C, lokal bis 32 °C.
- Nachts: 20–22 °C.
- Luftfeuchtigkeit:
- 60–80 %, tägliches Sprühen erforderlich
- Beleuchtung:
- UVB-Lampe für Vitamin-D3-Produktion essenziell.
Besonderheiten
- Eine der schönsten Phelsuma-Arten mit leuchtender Färbung.
- Aufgrund ihrer geringen Größe und schnellen Bewegungen nicht für Anfänger geeignet.
- Sehr aktiv und neugierig – faszinierende Beobachtungstiere.
Hinweise zur Haltung
- Stress vermeiden: Nicht zu häufig stören oder greifen.
- Gute Luftzirkulation im Terrarium, um Schimmelbildung zu verhindern.
- Kontrollierte Zucht zur Arterhaltung wichtig, da Lebensräume in Madagaskar bedroht sind.
Mit der richtigen Pflege ist Lygodactylus williamsi eine spannende und farbenfrohe Art für fortgeschrittene Halter. 🦎💙
Wie sieht die Landschaft in der freien Wildbahn aus?

Gesetzliche Richtlinie: vom 23. April 2008 (Stand am 1. Juni 2022)
für 2 Türkisblauer Zwergtaggecko = (6x KL Länge des Terrariums) x (6x KL Tiefe des Terrariums) x (8x KL Höhe des Terrariums)
für jedes weitere Tier = (2x KL Länge des Terrariums) x (2x KL Tiefe des Terrariums) zusätzlich
Berechnung: 10 cm KL: 60 x 60 x 80 cm
für jedes weitere Tier: 20 x 20cm

3) Die Temperatur muss den Bedürfnissen der Tiere entsprechen. Ein kleinerer Teil des Geheges muss allenfalls eine höhere Temperatur aufweisen und je nach Art muss für jedes Tier eine Wärmequelle vorhanden sein, damit es sich individuell der Strahlung aussetzen kann, ausser bei Freilandhaltung.
8) In allen Gehegen müssen, entsprechend der Art, horizontale oder vertikale Klettermöglichkeiten, z. B. Bäume, körperdicke Äste oder Felswände, vorhanden sein.
26) Bei gewissen tagaktiven Arten sind helle Lampen (HQL, HQI oder vergleichbare Lampen) zur Bestrahlung lokaler Aufwärmplätze zu verwenden, ausser die Tiere werden im Freiland oder in Gehegen mit direkter Sonneneinstrahlung gehalten. Die ausschliessliche Verwendung von Bodenheizungen oder Infrarotstrahlern ist nicht zulässig.
Geschlechtsunterschiede bei Lygodactylus williamsi

Die Geschlechter von Lygodactylus williamsi lassen sich anhand äußerer Merkmale und Verhaltensweisen unterscheiden. Besonders die Farbgebung ist ein markanter Hinweis auf das Geschlecht.
1. Körpergröße und Färbung
Männchen:
- Auffällig leuchtend türkisblau mit dunkleren Zeichnungen.
- Etwas kräftiger gebaut als Weibchen.
- Intensivere Färbung während der Fortpflanzungszeit.
Weibchen:
- Färbung variiert von grünlich bis bräunlich mit weniger intensiven Zeichnungen.
- Allgemein kleiner und schlanker als Männchen.
- Keine leuchtend blaue Farbe, was die Unterscheidung erleichtert.
2. Sichtbare anatomische Merkmale
Männchen:
- Hemipenistaschen: Deutliche Wölbungen an der Schwanzbasis, die die Hemipenes beherbergen.
- Präanofemorale Poren: Sichtbare Poren entlang der Schenkelinnenseiten, die zur Reviermarkierung und Pheromonabgabe dienen.
Weibchen:
- Keine erkennbaren Hemipenistaschen.
- Präanofemorale Poren sind entweder kaum oder gar nicht vorhanden.
3. Verhalten
Männchen:
- Stark territorial, insbesondere gegenüber anderen Männchen.
- Zeigen während der Paarungszeit ein ausgeprägtes Balzverhalten mit Kopfnicken, Farbintensivierung und Drohgebärden.
- Sehr aktiv und verteidigen ihr Revier aggressiv.
Weibchen:
- Deutlich weniger aggressiv.
- Verhalten außerhalb der Paarungszeit meist zurückhaltender.
- Können in Gruppen mit anderen Weibchen gehalten werden.
4. Geschlechtsbestimmung bei Jungtieren
Bei Jungtieren ist die Geschlechtsbestimmung schwierig, da die präanofemoralen Poren und Hemipenistaschen erst mit zunehmendem Alter erkennbar werden. Die endgültige Färbung entwickelt sich meist erst nach mehreren Monaten, wodurch eine sichere Geschlechtsbestimmung oft erst ab 6–9 Monaten möglich ist.
Zusammenfassung
Die Unterscheidung zwischen Männchen und Weibchen bei Lygodactylus williamsi basiert hauptsächlich auf der Farbgebung, dem Körperbau, dem Vorhandensein von Hemipenistaschen und präanofemoralen Poren sowie dem territorialen Verhalten.